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Priorisierung von Ideen für eine effektive Produktentwicklung

Effektives Setzen von Prioritäten gehört zu den wichtigsten Kompetenzen eines Produktmanagers. Effektive Priorisierung ist eine Superkraft erfolgreicher Produktteams, die es ihnen ermöglicht, schnell zu handeln und sich auf die wichtigsten Aktivitäten zu konzentrieren.

Allerdings ist die Priorisierung selten eindeutig oder einfach. Produktmanager müssen bewusst vorgehen und sorgfältige Ermessensentscheidungen fällen. Dabei müssen sie widersprüchliche Prioritäten und Überlegungen wie unmittelbare Geschäftsanforderungen, langfristige Strategien, Kundenwünsche, Wettbewerb und sich ändernde Marktbedingungen abwägen.

Wenn die Priorisierung nicht erkenntnisbasiert und nicht mit Ergebnissen verknüpft ist, kann es sehr unangenehm werden. Diskussionen münden in Konflikte, es gibt keine klare Möglichkeit, einen Konsens zu erreichen, und Entscheidungen werden nach Bauchgefühl getroffen oder richten sich nach den am lautesten geäußerten Meinungen.

Priorisierung ist Kunst und Wissenschaft zugleich

Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollte die Priorisierung strukturierte Methoden mit qualitativen Überlegungen vereinen, sodass Raum für intuitive Entscheidungen bleibt.

Frameworks wie RICE oder die Aufwand-Wirkung-Matrix können helfen, die Konversation zu strukturieren. Aber du solltest auch das Wissen deiner Teams und Stakeholder über Geschäftsziele und Kundenbedürfnisse nutzen, zum Beispiel auf der Grundlage von Recherchen, Gesprächen mit Benutzern und eingehendem Feedback. Priorisierung hat ein wissenschaftliches Element, erfordert aber auch immer ein bisschen Kunst.

Verschiedene Organisationen setzen Prioritäten auf unterschiedliche Weise. Der richtige Ansatz hängt von Faktoren wie Unternehmenskultur, Teamgröße, Produktreife und davon ab, wer die Entscheidungsfindung beeinflusst (vertriebs- oder produktorientierte Unternehmen).

Wie so vieles in der Produktentwicklung muss die Priorisierung kontinuierlich verbessert werden – was priorisiert wird und wie du es priorisierst.

  • Bei einem Produkt, das sich noch in der Frühphase befindet, konzentrierst du dich wahrscheinlich auf die unmittelbaren Kundenbedürfnisse.
  • Sobald du die Markteignung des Produkts feststellst, fängst du an, über Aktivierung, Benutzer-Engagement und Kundenbindung nachzudenken, technische Schulden abzubauen und das System auf die Skalierung vorzubereiten.
  • Bei ausgereiften Produkten priorisierst du wahrscheinlich den Vertrieb und das Erschließen neuer Einnahmequellen wie Premium-Funktionen, Partnerschaften und neuen Produkteinführungen.
  • Wenn dein Team und dein Unternehmen wachsen, musst du möglicherweise mehr Personen in den Priorisierungsprozess einbeziehen, etwa Vertriebs-, Support- und Customer-Success-Teams.

Eine perfekte Methode, die immer funktioniert, wird es niemals geben. Aus all diesen Gründen haben wir Jira Product Discovery wie einen flexiblen Arbeitsbereich konzipiert, der die richtigen Konversationen für dein individuelles Unternehmen, dein Produkt und die jeweilige Wachstumsphase fördert. Jedes Jira Product Discovery-Projekt ist einzigartig.

Faktoren für eine erfolgreiche Priorisierung

Jedes Team setzt Prioritäten auf seine eigene Weise, doch es gibt ein paar wichtige Elemente, die jede effektive Priorisierung beinhalten sollte. Viele Teams fahren sich in einer ineffektiven Vorgehensweise fest, die sie davon abhält, ihre Ziele zu erreichen.
Folgendes solltest du bei der Priorisierung umsetzen bzw. vermeiden.

Umsetzen

Vermeiden

Priorisierung, bei der ein Gleichgewicht zwischen verschiedene Arten von zeitlich verteilten Investitionen hergestellt wird, z. B. Benutzeranfragen, Verkaufschancen, strategischen Wetten und Metric Movers

Priorisierung, die sich zu sehr auf die Leistung konzentriert, etwa die Bereitstellung neuer Funktionen, und Ergebnisse vernachlässigt

Kollaborative Priorisierung, bei der das gesamte Produktteam und alle Stakeholder einbezogen werden, die Einblicke in die Geschäfts- und Kundenanforderungen haben

Priorisierung, die von der Geschäftsleitung vorgegeben oder isoliert vom Produktmanager bearbeitet wird

Kontinuierliche Priorisierung auf der Grundlage von Erkenntnissen

Priorisierung einmal im Jahr im Rahmen einer großen Roadmapping-Aktion

Nutzung von Daten und Einblicken, um Prioritäten auf der Grundlage qualitativer und quantitativer Daten aus einer kontinuierlichen Produktfindung zu setzen

Priorisierung auf der Grundlage von Bauchgefühl oder laut geäußerten Kunden- und Stakeholdermeinungen

Priorisierung einer ausgewogenen Mischung von Produktinvestitionen

In vielen Produktteams beobachten wir die Tendenz, dass es bei der Priorisierung nur darum geht, welche Funktionen als Nächstes ausgeliefert werden.

Damit sind Probleme vorprogrammiert. Selbst wenn man externe Kräfte und den Marktdruck, z. B. disruptiven Wettbewerb, außer Acht lässt, führt eine solche Priorisierung nicht zu den Produktergebnissen, die du dir wünschst.

Du kannst schnelle Fortschritte machen, indem du einfach neue Funktionen hinzufügst – zumindest eine Zeit lang. Aber das ist der einfache Teil des Produktmanagements. Der schwierige Teil besteht darin, Produkte zu entwickeln, die bei den Benutzern auch in vielen Jahren noch hoch im Kurs stehen.

Einfach alles zu liefern, was deine Kunden verlangen, reicht nicht aus, um ein erfolgreiches Produkt zu erhalten. Ein Beispiel:

  • Wenn du dich auf das Feedback von aktiven Benutzern konzentrierst, verstehen die Evaluatoren den Wert deiner App möglicherweise nicht, weil du nicht in Onboarding investiert hast.
  • Ein zu großer Funktionsumfang kann die Verwendung des Produkts erschweren, sodass Early Adopter andere Benutzer nicht dazu bringen können, es zu nutzen.
  • Fehler und Probleme mit der Zuverlässigkeit können Benutzer daran hindern, wichtige Aufgaben auszuführen, weil du dich darauf konzentriert hast, neue Funktionen bereitzustellen, anstatt vorhandene Funktionen zu verbessern.

Diese Stolperfalle kannst du vermeiden, indem du deine Produkt-Roadmap in Buckets für verschiedene Aspekte des Produkterfolgs unterteilst. Du könntest Buckets für neue Funktionen, die Verbesserung bestehender Funktionen, die Investition in Zuverlässigkeit und den Fokus auf den Vertrieb haben.

Investiere proaktiv in jeden Bucket – nicht als Reaktion auf die Krisen, die unweigerlich entstehen werden, wenn du sie ignorierst – und weise jeweils im Voraus ein Budget zu.


RUF: Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit, neue Funktionen

Wir empfehlen, gleichmäßig in neue Produktfunktionen, die Verbesserung des aktuellen Produkts und die Stärkung der technischen Grundlagen für eine hohe Zuverlässigkeit zu investieren.

Ein Framework, das viele Teams bei Atlassian dazu verwenden, heißt RUF:

RUF = Zuverlässigkeit + Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit + neue Funktionen (Reliability + Usability improvements + new Features)

Du kannst dir das Framework als Pyramide vorstellen:

Reliability Usability new Features prioritization framework

Zuverlässigkeit

The first thing users expect from your app is that whenever they open it, and it just works.

When they try to perform key actions, there are no bugs preventing them from getting work done. The app doesn’t lose their data, or make it seem like it did due to poor UX. Users believe their data is safe and secure.

Reliability is about building trust. Trust takes a long time to build, but can be destroyed very quickly — a single event of data loss or security breach can be a serious source of churn, let alone repeat incidents.

Reliability is the base of the pyramid. Any issues here should be the priority — you must everything and focus on resolving them. Invest in the infrastructure that will let these urgent interruptions happen: incident management processes, system redundancy, technical debt reduction, and more.

Usability improvements

The longer you’ve worked on a product, the more features it likely has. Feature bloat is the silent killer of many apps.

Typically, 20% of features account for 80% of the usage. Customers typically value apps that do one thing, but do it well, over Swiss-army knives that try to be all things to all people.

A feature is rarely “done” forever — it’s part of a system and that system needs constant tuning. In your roadmap, it is important to allocate budget and resources to keep investing in your current feature set:

- Improve the user experience of highly-used features
- Make lesser-used features more discoverable
- Remove the features that have no traction
- Improve onboarding to improve utilization and conversions

New Features + Ideas

With a strong foundation in place, you can add new features. Everyone knows what we’re talking about here 😉


The 3 Bucket Planning Guide for prioritizing new ideas

Even when it comes to new product ideas, take a balanced approach to set your product up for success.

🛑 You can’t just build whatever features customers ask for, as you risk only helping your current user base.

🛑 You can’t only focus on improving key business metrics like revenue growth, as you might ignore important customer needs.

🛑 You can’t only ship new revolutionary ideas either, or you put reliability and usability at risk

Adam Nash, former VP product and growth at Dropbox, suggested looking at 3 buckets (source: “the 3 bucket planning guide”):

Adam Nash's 3 bucket planning guide

A view of 3 bucket feature planning in Jira Product Discovery

  • Metrics Movers are product initiatives that directly contribute to business goals by improving key metrics: sign-ups, conversion, retention, active users, referrals, revenue, etc. Growth initiatives typically fall in this category.
  • Customer Requests are what customers ask for, both net-new features and improvements to current experiences. Addressing these helps keep customers happy, reduce support load, and ensure that your product nails its key jobs.
  • Delighters are where your product innovates. These are the features your customers didn’t know they wanted, but can improve their lives by changing how they work. Delighters differentiate you from competition and build a moat around your product.

Allocating budget across investments

It’s important to be intentional in how you invest in each of these buckets. Otherwise, your velocity might drop because your team spends 80% of their time fixing bugs, or the growth of your product slows down, because you’re not thinking strategically. Shipping as many new features as possible is unlikely to fix that.

The right budget allocation for each bucket depends on many things, but in particular the stage of your product: pre-PMF (Product Market Fit), post-PMF, or mature product.

In practice, budget allocation could look like this:

 

Pre-PMF

Post-PMF

Mature

Zuverlässigkeit

Pre-PMF

10 %

Post-PMF

30 %

Mature

50 %

Usability improvements

Pre-PMF

20 %

Post-PMF

20 %

Mature

20 %

Customer requests and delighters

Pre-PMF

70 %

Post-PMF

30 %

Mature

10 %

Growth initiatives

Pre-PMF

 

Post-PMF

20 %

Mature

20 %

Remember, this should never be set in stone. For example, you might decide to invest more in new features for a few months, then go back and focus on UX improvements or addressing technical debt.

But as you allocate and re-allocate, it’s important to keep in mind the different aspects that are required to make your product successful, and to balance your investments over time.

There are different ways to manage these investments: you can have teams dedicated to one or the other bucket, you can make sure that each team has one initiative from each bucket at each time, or you can have each team pick work from each of the buckets in a round-robin fashion. There are pros and cons to each approach but it’s a lot more about delivery planning so we won’t cover them here.


Balancing investments at Jira Product Discovery

Here’s how we configured our investment allocation on the Jira Product Discovery team over a six-month period.

Investments across all squads

How tactics ladder up to strategies in the Jira Product Discovery team

We have 4 main themes: pricing and packaging, growth, jobs-to-be-done and engineering initiatives. In each of these themes, we have a number of bets.

These bets are distributed amongst the JPD teams: 5 product squads and 1 engineering squad (Sirius, Horizon, Aurora, Juno, Pulsar, X-flow).

Product squads

How RUF looks like in the JPD team
Roadmap for product team looking at core PM jobs to be done
Feature requests from customers
Customer requests for improvements
Pebbles for prioritization

Each product squad is required to allocate their time with the following split:

  • 60% on product initiatives. For this they create a roadmap with two sections: one for new features, and one for improvements to the current product experience.
  • 20% on RtB - Run the Business: on-call, bugs, etc.
  • 20% on fixing tech debt

While we don’t strictly enforce this allocation, each team discusses keeping this balance during their sprint planning and monthly reviews. Typically, it does hold true over time.

For product initiatives, we keep a watch on feedback we receive from users and discuss every week with all product managers. We separate the feedback into “Boulders,” XL investments, and “Rocks,” large investments.

We have a separate list for “Pebbles,” small improvements fixing “paper cuts” in the UX. These are difficult to prioritize since you can’t compare their impact to L and XL investments. But, their impact compounds over time. The expectation is that each squad has one Pebble fix in progress at any point in time.

Engineering squads

How engineering invests across buckets in the JPD team
Engineering investment strategy

Each engineering squad has a similar split. But instead of product initiatives they focus on pure engineering projects to improve system resilience and scale.


Setting the stage for productive prioritization discussions

There are many people at your company who have insights into business and customer needs your product should help with.

If you can harness this collective knowledge, you can build more confidence in your product decisions and mitigate the risk of making the wrong bets.

But this is easier said than done. We’ve heard of product teams being swamped with asks from leadership and sales teams, then constantly interrupted with requests for updates: “when is my request going to ship?”

Done right, you can get a lot of value from turning prioritization into a team sport. A collaborative prioritization process creates clarity of mission, vision and purpose, getting teams across the business working towards shared goals.

Here are a few principles to follow for productive, collaborative prioritization.

Festlegung klarer Erwartungen

Setting expectations is crucial for everyone to collaborate effectively. People must understand what prioritization actually entails, and how they should contribute.

Here are a few key ingredients:

  • Everyone’s roles and responsibilities in the conversation
  • Shared goals and ways to measure success
  • Designated vocabulary and framework for prioritizing
  • Established communication channels and feedback loops

Rollen und Zuständigkeiten zuweisen

For prioritization to be a positive experience for everyone, you want to make it clear how they should contribute.

To help with this, we designed Jira Product Discovery around 3 roles: creators, contributors and stakeholders.

Circle of trust

Where creators, contributors, and stakeholders fit into the prioritization process.

Rolle

Who they are

Zuständigkeiten

Ersteller

Who they are

The core product team across product, engineering, design, research.

Zuständigkeiten

Drive the product, the prioritization process, and the ideas from beginning to end.

Beitragende

Who they are

Points of contact within the sales, support, customer success, marketing and other field teams.

Zuständigkeiten

Participate in the prioritization process and provide key insights: customer requests, support problems, etc.

Stakeholder

Who they are

The rest of the company, typically separated in 2 roles: leadership, and everyone else.

Zuständigkeiten

Need visibility on priorities, progress and decisions and ways to provide feedback.

Review priorities continuously for incremental improvement

Ein ineffektiver, aber dennoch gängiger Rhythmus für das Setzen von Prioritäten ist ein- oder zweimal im Jahr – das ist der "Urknall"-Ansatz.

Dieser Ansatz kann nicht funktionieren, weil die Teams damit nicht auf volatile Einflussfaktoren reagieren können. Dein Produkt muss fortlaufend an Marktbedingungen, Erkenntnisse aus Kundengesprächen, unerwartet komplexe Implementierungen usw. angepasst werden.

Die Prioritätensetzung nach dem "Urknall"-Prinzip führt zu Diskussionen, bei denen jede Entscheidung enorme Auswirkungen hat. Es entstehen Druck und Erwartungen, was zu spannungsgeladenen Auseinandersetzungen um die Prioritätensetzung führen kann. Die Sorge kann entstehen, dass Ressourcen der falschen Sache verbindlich zugewiesen werden und dass man monatelang an die Ergebnisse dieser Entscheidung gebunden sein wird.

Besser, du führst stattdessen regelmäßigere Diskussionen zur Prioritätensetzung mit deinen Teams und Stakeholdern – mindestens einmal alle vierzehn Tage oder einmal im Monat. Idealerweise spricht man jede Woche ein bisschen darüber: Was haben wir gelernt? Ändert sich etwas, basierend auf dem, worauf man sich gerade konzentriert?

Richte das Produkt-Backlog auf diese Diskussionen aus

Damit sich jeder über seine Rollen im Klaren ist und Entscheidungen zuverlässig umgesetzt werden, empfehlen wir, das Produkt-Backlog wie folgt zu konfigurieren:

  • Ersteller sind Teil des Jira Product Discovery-Projekts. Sie legen die Konfiguration fest (Felder, Ansichten usw.) und erstellen und verwalten Ideen, Ansichten und Erkenntnisse.
  • Beitragende werden dem Projekt hinzugefügt, allerdings mit einem begrenzen Funktionsumfang für die Zusammenarbeit. Sie können abstimmen und Einblicke, Kommentare und Reaktionen hinzufügen.
  • Stakeholder werden dem Projekt nicht hinzugefügt. Stattdessen veröffentlichen Ersteller schreibgeschützte Ansichten, die sie mit ihnen teilen.

Wir empfehlen separate Ansichten für jede Zielgruppe:

Ansichten für Konversationen einrichten

In Jira Product Discovery gibt es drei Ansichten für verschiedene Rollen

Die rollenspezifischen Ansichten stellen sicher, dass jede Gruppe die benötigten Informationen auf eine für sie relevante Weise erhält. So wird sofort klar, wie das Produktteam Prioritäten setzt, welche Ideen besprochen werden und wie man dazu beitragen kann. Wenn eine Gruppe anderer Meinung ist, gibt es Kanäle, um dies auf produktive Weise mitzuteilen.

Dieser Ansatz hilft jeder Zielgruppe, sich effektiv einzubringen und verbessert die Zusammenarbeit und Abstimmung auf allen Ebenen.


Techniken für die kollaborative Priorisierung in Jira Product Discovery

Sobald sich alle über die Bedingungen im Klaren sind, wird die Priorisierung zu einem gemeinsamen, transparenten Prozess. Dann können die tatsächlichen Diskussionen losgehen.

Dein Produkt-Backlog in Jira Product Discovery ist der perfekte Ort, um die Priorisierung in eine gemeinsame Übung zu verwandeln. In diesem Abschnitt stellen wir verschiedene Möglichkeiten vor, um das Produkt-Backlog so zu konfigurieren, dass es diese Gespräche unterstützt.

Viele dieser Methoden verwenden Zahlen, wie Bewertungen von 1 bis 5. Diese sind von Natur aus subjektiv – der wichtige Teil ist das "Warum" hinter einer Zahl. Jeder muss sie auf dieselbe Weise verstehen, damit man leichter über die relative Priorität jeder Idee diskutieren kann. Zum Beispiel müssen sich alle darüber einig sein, was als "hoher Aufwand" oder "geringe Auswirkung" angesehen wird.

Das 10-Dollar-Spiel fördert das Denken innerhalb von Grenzen

Mit dem 10-Dollar-Spiel kann man Teilnehmer auf ansprechende Weise dazu bringen, die Wichtigkeit einer Idee zu bewerten und dabei Einschränkungen zu berücksichtigen.

Angesichts unbegrenzter Zeit und Ressourcen könnte das Produktteam alles machen. Aber in Wirklichkeit ist beides begrenzt. Hier beginnt das 10-Dollar-Spiel. Bei dieser Übung muss man wie ein Produktmanager denken und die Spieler bekommen ein Gefühl dafür, wie schwer dieser Job ist.

10-Dollar-Spiel zur kollaborativen Priorisierung

Das 10-Dollar-Spiel in Jira Product Discovery

Die Regeln sind einfach: Jeder Teilnehmer erhält ein Budget von 10 $, das er für Ideen "ausgeben" kann, die ihm am wichtigsten erscheinen. Die Teilnehmer können so viel auf eine Idee setzen, wie sie wollen, zum Beispiel 5 $ auf 2 Ideen oder 3 $ auf 3 Ideen. Natürlich kann man auch ein anderes Budget als 10 $ festlegen.

Dann erklären die Teilnehmer die Gründe für ihre Entscheidungen. Warum hielten sie bestimmte Ideen für wichtig oder vielversprechend? Dieser Ansatz fördert eine aktive Teilnahme und Diskussion und stellt sicher, dass die Meinung aller berücksichtigt wird.

Versuche, das 10-Dollar-Spiel zu Beginn eines Priorisierungszyklus durchzuführen, um zu herauszufinden, wo sich alle gerade befinden. Oder warte bis zum Ende, um zu sehen, ob alle auf einer Linie sind.

Nutze die Aufwand-Wirkung-Matrix in Gesprächen zwischen Produkt- und Entwicklungsteams

Die Aufwand-Wirkung-Matrix priorisiert Ideen sowohl auf der Grundlage ihrer potenziellen Auswirkungen auf das Geschäft als auch dem Aufwand, der für die Umsetzung nötig ist.

Diese Matrix ist eine einfache, aber leistungsstarke Methode, um Gespräche zwischen Produktmanagern und Entwicklern zu strukturieren.

Entwickler sind eingeladen, ihre Sichtweise auf die Komplexität der Lieferung zu teilen. So können Manager mögliche schnelle Erfolge oder große Vorhaben identifizieren und bestimmen, warum bestimmte Ideen Vorrang vor anderen haben sollten.

Aufwand-Wirkung-Matrix in Jira Product Discovery

Aufwand-Wirkung-Matrix in Jira Product Discovery

Berücksichtige das Zuversichtslevel mit RICE (Reach, Impact, Confidence, Effort)

Das RICE-Framework verwendet vier Überlegungen, um die Priorität einer Idee festzulegen: Reach (Reichweite), Impact (Wirkung), Confidence (Zuversicht) und Effort (Aufwand). Es ist ein beliebtes Produktmanagement-Tool, weil es diese wichtigen Faktoren so darstellt, dass die meisten Stakeholder sie verstehen können.

RICE-Formel – Priorisierung

Die meisten Beitragenden sind es gewohnt, die für die Umsetzung einer Idee nötige Wirkung, Reichweite und den Aufwand zu bewerten. Das RICE-Framework hat aber auch den Vorteil, dass es Zuversicht ins Gespräch bringt.

Ist das Produktteam zuversichtlich, dass diese Idee eine gute Investition ist? Oder benötigt es weitere Recherchen und Produkt- oder technische Validierungen, um sicherzugehen?

So kann ein Team erklären, warum eine Idee beschlossene Sache ist oder warum sie möglicherweise noch genauer untersucht werden sollte.

Bewertung der Auswirkungen mit RICE

Bitte Teams mit Kundenkontakt, Kunden bei Ideen zu markieren, die ihren Bedürfnissen entsprechen.

Viele Teams, die Jira Product Discovery verwenden, haben diesen Ansatz übernommen: Sie konfigurieren eine Ansicht mit einer Liste von Ideen, die mit den Teams mit Kundenkontakt geteilt wird.

Äußern Kunden Bedürfnisse, die für eine der Ideen relevant sind, markiert sie der Vertriebs-/Support-Mitarbeiter auf der Idee. So kann jede Idee anhand der Anzahl der markierten Kunden bewertet werden.

Fallen Kunden in Segmente von unterschiedlicher Bedeutung, möchten Produkt- und Kundenteams möglicherweise verschiedenen Kunden unterschiedliche Gewichtungen zuweisen. Im Beispiel unten sind die Kunden in Enterprise, SMB und Start-up unterteilt.

Diese einfache und doch effektive Methode ermöglicht produktive Gespräche zwischen Produkt- und Kundenteams.

Priorisierung anhand von Kundengewichtungen

Verwendung von Gewichtungen für Kundensegmente auf der Grundlage der Unternehmensziele

Zuweisung von Kundengewichtungen zur Priorisierung

Wichtigen Kunden eine Gewichtung zur Priorisierung zuweisen

Es geht auch aufwendiger (aber das ist vielleicht nicht ratsam)

Es gibt noch viele weitere Methoden, mit denen Teams Prioritäten besprechen können.

Es ist wirklich ganz deine Entscheidung, welche Methode für deine Bedürfnisse die richtige ist – aber im Allgemeinen finden wir, dass Gespräche umso besser sind, je einfacher die Methode ist.

Priorisierung für WSJF

Wahrscheinlich übertrieben: Weighted Shortest Job First (Gewichtung des kürzesten Jobs an erster Stelle)

Manche Teams sind besessen davon, das "richtige" Priorisierungsmodell zu finden. Aber das Framework ist nur ein Mittel zum Zweck. Es soll dir helfen, deine Ziele zu verfolgen, und nicht all deine Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Denk daran – du verwaltest dein Produkt, nicht dein Priorisierungs-Framework!

Nutze die Methode, die für dich funktioniert

Letzten Endes sind das alles nur Vorschläge. Keine zwei Jira Product Discovery-Projekte sind gleich, weil keine zwei Unternehmen oder Teams gleich sind. Kanalübergreifend dienen all diese Methoden dazu, ein ausgewogenes Bild hiervon zu liefern:

  • Die Ziele des Unternehmens
  • Die Wünsche potenzieller Kunden
  • Die Bedürfnisse von Kunden und Benutzern
  • Wie man das Support-Team entlasten kann
  • Wie sich Verkaufsgespräche anstoßen lassen
  • Und vieles mehr, abhängig von deinem Unternehmen und Produkt

Wir empfehlen dir, basierend auf den individuellen Bedürfnissen und Produkten deiner Teams deine eigene Kombination von Ansichten zu erstellen, damit du Prioritäten setzen kannst, wie du es möchtest. Auf dieser Grundlage kannst nur du entscheiden, was deine Prioritäten sein sollten: zu was du "Ja" sagen wirst und zu was "Nein".

Aus diesen Diskussionen geht deine Roadmap hervor.


Was kommt als Nächstes?

Priorisierung ist die einzige Möglichkeit, Entscheidungen mit den gewünschten Produktergebnissen zu verbinden. Effektive Priorisierung bedeutet starke Roadmaps, die Ressourcen verantwortungsbewusst zuweisen und die Produktteams auf Kurs halten, um Geschäftsziele zu erreichen und auf Kundenbedürfnisse einzugehen.

Jetzt sind wir bereit für den letzten Abschnitt dieses Handbuchs. Wir werden bisher Gelernte zusammenführen, um:

Erstellung von Roadmaps, an denen sich dein Team und deine Stakeholder orientieren können

Wir geben dir Beispiele dafür, wie wir das im Jira Product Discovery-Team mit Jira Product Discovery und anderen Produkten machen.

Feedback und Einblicke

Erfahre, wie die Einbeziehung von Einblicken in deinen Produktentwicklungsprozess die Entscheidungsfindung verbessern, die Abstimmung auf die Kundenbedürfnisse optimieren und zu erfolgreichen Ergebnissen führen kann.

Roadmapping

Erfahre, wie du wirkungsvolle Produkt-Roadmaps entwickeln kannst, die Prioritäten aufeinander abstimmen, die Kommunikation verbessern und strategische Ziele teamübergreifend unterstützen.