Was sind Benchmark-Softwaretests?
Es gibt Software, die einfach nur funktioniert – und es gibt Software, die wirklich gut funktioniert. Um sicherzustellen, dass Software in die zweite Kategorie fällt, nutzen Entwickler oft Benchmark-Tests.
Diese Methode ist eine der verschiedenen Arten von Softwaretests. Sie soll zeigen, wo ein Projekt im Vergleich zu Mitbewerberlösungen steht und welche Aspekte verbessert werden müssen.
In diesem Artikel wird erklärt, wie du genau das mit Benchmark-Tests erreichen kannst, wie die Tests dazu beitragen, dass Softwareanwendungen die Leistungserwartungen erfüllen, und welche Best Practices bei der Implementierung zu berücksichtigen sind.
Benchmark-Softwaretests – die Grundlagen
Was ist automatisiertes Testen?
Bei Benchmark-Softwaretests wird die Leistung einer Softwareanwendung anhand einer vordefinierten Reihe von Standards, den sogenannten Benchmarks, gemessen. Damit unterscheidet sich die Methode von standardmäßigen Leistungstests, die lediglich darauf abzielen, zu überprüfen, ob die Software ihre grundlegenden Funktionsanforderungen erfüllt.
Als Benchmarks können Branchenstandards, vorab vereinbarte interne Ziele oder sogar die Leistung von Mitbewerberanwendungen dienen. Diese Vergleiche ermöglichen es den Softwareentwicklerteams, Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren und sicherzustellen, dass die Software den gewünschten Qualitätsstandards entspricht.
Das Ziel besteht darin, ein objektives Maß für die Leistung zu erhalten, das Entwicklern hilft zu verstehen, wie sich die Software unter verschiedenen Bedingungen verhält. Fehler und potenzielle Engpässe auf diese Weise zu identifizieren, ist der erste Schritt hin zu einem nahtlosen Benutzererlebnis.
Verschiedene Arten von Benchmark-Softwaretests
Damals, als manuelle Tests die Norm waren, war es für Softwareunternehmen üblich, ein QS-Team in Vollzeit zu beschäftigen. Dieses Team hat verschiedene Testpläne oder Schritt-für-Schritt-Checklisten entwickelt, die bestätigen, dass sich eine Funktion eines Softwareprojekts wie erwartet verhält. Das QS-Team ging diese Checklisten dann jedes Mal manuell durch, wenn ein neues Update oder eine neue Änderung in das Softwareprojekt gepusht wurde, und leitete dann die Ergebnisse der Testpläne zur Überprüfung und zur Behebung von Problemen an das Entwicklerteam weiter.
Dieser Prozess war langsam, teuer und fehleranfällig. Automatisierte Tests bringen enorme Vorteile für die Teameffizienz und den ROI von Qualitätssicherungsteams.
Automatisierte Tests legen die Verantwortung in die Hände des Entwicklerteams. Die Testpläne werden zusammen mit der Entwicklung regelmäßiger Roadmap-Funktionen entwickelt und dann automatisch von Continuous-Integration-Tools ausgeführt. Automatisierte Tests begünstigen schlanke QS-Teams und ermöglichen es dem QS-Team, sich auf sensiblere Funktionen zu konzentrieren.
Entwickler können eine Reihe von Benchmarks zur Messung der Softwareleistung heranziehen, je nachdem, welche Funktion sie am dringendsten perfektionieren möchten. Die vier gängigsten Bereiche für Benchmark-Tests sind:
Leistungs-Benchmarks
Bei Leistungs-Benchmark-Tests werden Geschwindigkeit und Effizienz einer Softwareanwendung in typischen Nutzungsszenarien gemessen. Durch die Simulation realer Szenarien und Benutzerinteraktionen können Entwickler wertvolle Daten zu Reaktionszeiten, Verarbeitungsgeschwindigkeit bei Transaktionen und Ressourcenauslastung (CPU, Arbeitsspeicher, Festplatten-E/A) sammeln. Diese Informationen helfen dabei, Bereiche zu identifizieren, in denen eine Codeoptimierung oder Hardware-Upgrades erforderlich sein könnten, um Leistungsprobleme zu beheben.
Last-Benchmarks
Mit Last-Benchmarks wird bewertet, wie die Software bei unterschiedlichen Benutzerlasten abschneidet. Durch Simulationen mit parallelen Benutzern können Entwickler Leistungsengpässe identifizieren, die auftreten können, wenn die Anwendung die maximale Kapazität erreicht hat. Das ist entscheidend für Anwendungen, für die ein hoher Traffic erwartet wird oder bei denen saisonale Nutzungsspitzen auftreten. Die Analyse von Metriken wie Reaktionszeiten, Fehlerraten und Durchsatz unter verschiedenen Lastbedingungen hilft sicherzustellen, dass die Software die erwartete Benutzernachfrage bewältigen kann.
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Stress-Benchmarks
Stress-Benchmarks sind eine Form von Belastungstest, bei der die Software gezielt über ihre normale Betriebskapazität hinaus getestet wird. So werden die Belastungsgrenzen der Anwendung ermittelt und ihre Fähigkeit zur problemlosen Fortsetzung des Betriebs nach Ausfällen bewertet. Wenn die Entwickler wissen, wie das System auf extreme Bedingungen reagiert, können sie Maßnahmen ergreifen, um die Stabilität zu verbessern und katastrophale Ausfälle in Produktionsumgebungen zu verhindern.
Skalierbarkeits-Benchmarks
Während bei Last-Benchmarks das Verhalten der Software unter bestimmten Bedingungen getestet wird, bewerten Skalierbarkeits-Benchmarks die Fähigkeit, zwischen diesen Bedingungen zu wechseln. Zu diesem Zweck kann beispielsweise die Benutzeranzahl, das Datenvolumen oder das Transaktionsvolumen erhöht werden. Wachstum ist das Ziel aller Unternehmen. Auch Behörden müssen ihre Plattformen auf die Massennutzung vorbereiten. Darüber hinaus haben Anwendungen wie Onlinespiele für mehrere Benutzer, soziale Netzwerke und IoT-Anwendungen ein hohes Wachstumspotenzial.
So funktionieren Benchmark-Softwaretests
1. End-to-End-Tests
Benchmark-Tests umfassen in der Regel die folgenden Schritte:
- Planen: Definiere die Ziele des Tests, identifiziere KPIs (Key Performance Indicators) und lege die Benchmarks fest. KPIs unterscheiden sich insofern von Benchmarks, als dass sie rein interne Messwerte dafür sind, wie das Team voraussichtlich abschneiden wird.
- Testumgebung einrichten: Erstelle eine kontrollierte Umgebung, die der Produktionsumgebung ähnelt. Die Produktionsumgebung ist nicht ideal zum Testen, da es sich um tatsächliche Benutzerdaten handelt, die während des Tests versehentlich geändert werden oder Sicherheitslücken ausgesetzt sein könnten.
- Tests ausführen: Führe Benchmark-Tests mit geeigneten Tools durch und erfasse Leistungsdaten. Die Auswahl der Tools hängt von der getesteten Metrik ab, beispielsweise von Funktions-, Leistungs-, Sicherheits- oder Nutzbarkeitskriterien.
- Analysieren: Analysiere Ergebnisse und vergleiche sie mit den festgelegten Benchmarks.
- Bericht erstatten: Dokumentiere Ergebnisse und gib sie an das Entwicklerteam weiter.
Für Benchmark-Softwaretests werden in der Regel Tools wie JMeter, LoadRunner und Gatling eingesetzt. Zu den wichtigsten Metriken, die bei diesen Tests erfasst werden, gehören Reaktionszeiten, Durchsatz, Fehlerraten und Ressourcenauslastung.
Vorteile von Benchmark-Softwaretests
Neben dem allgemeinen Vorteil der Messung von Leistung, Kapazität und Skalierbarkeit von Software, die sich in der Entwicklung befindet, bieten Benchmark-Tests mehrere spezifischere Vorteile:
Absicherung der Zuverlässigkeit von Software
Entwickler können potenzielle Probleme proaktiv identifizieren und beheben, bevor sie sich auf die Benutzer auswirken. Das erhöht die Stabilität, reduziert Ausfallzeiten und steigert die Benutzerzufriedenheit. Regelmäßige Benchmark-Tests stärken das Vertrauen in die Fähigkeit der Software, im Laufe der Zeit eine konstante Leistung zu erzielen.
Ermittlung von Engpässen und Leistungsproblemen
Benchmark-Tests können dazu beitragen, versteckte Leistungsengpässe aufzudecken, die möglicherweise nicht offensichtlich sind, wenn das System oder seine Komponenten isoliert getestet werden. Das liegt daran, dass bei Standardtests der Korrektheit Vorrang vor Leistung oder Effizienz eingeräumt wird. Die Engpässe, die Benchmark-Tests aufdecken, könnten im Anwendungscode, in Datenbankabfragen, in der Netzwerkinfrastruktur oder in Hardwarebeschränkungen zu finden sein. Wenn Einschränkungen erkannt wurden, können Entwickler die betroffenen Bereiche optimieren, um die Gesamtsystemleistung zu verbessern.
Baseline für künftige Verbesserungen
Benchmark-Testergebnisse sind eine wichtige Baseline zum Messen der Auswirkungen künftiger Änderungen an der Software. Wenn neue Funktionen hinzugefügt werden oder Code optimiert wird, können Entwickler die neuen Benchmark-Ergebnisse mit der Baseline vergleichen, um die Auswirkungen der Änderungen zu beurteilen. Das hilft sicherzustellen, dass Updates und Verbesserungen die Leistung verbessern, statt unbeabsichtigt neue Probleme hervorzurufen.
Best Practices für Benchmark-Softwaretests
Benchmark-Tests sollen sicherstellen, dass die getestete Software gut funktioniert. Daher lohnt es sich, auf eine sorgfältige Durchführung der Tests zu achten. Hier einige Tipps für erfolgreiche Benchmark-Tests:
- Klare Ziele definieren: Beschreibe klar die Ziele der Benchmark-Tests und die spezifischen Metriken, die gemessen werden sollen.
- Geeignete Tools verwenden: Wähle die passenden Tools aus und stelle sicher, dass sie für die jeweilige Aufgabe richtig kalibriert und konfiguriert sind. Auch Faktoren wie die Art der Anwendung, die erwartete Last und die gewünschten Metriken beeinflussen, welches Tool am besten zum Testen geeignet ist.
- Der Testumgebung Aufmerksamkeit widmen: Stelle sicher, dass die Testumgebung der Produktionsumgebung genau entspricht, um genaue und zuverlässige Ergebnisse zu erhalten.
- Benchmarks regelmäßig aktualisieren: So wie sich die Software weiterentwickelt, sollten auch die Benchmarks weiterentwickelt werden. Aktualisiere die Benchmarks regelmäßig, um veränderte Benutzererwartungen, Branchenstandards und technologische Fortschritte widerzuspiegeln.
- Tests mehrmals wiederholen: Wiederholungen tragen Leistungsschwankungen Rechnung und liefern einen repräsentativeren Datensatz. Es ist auch empfehlenswert, Tests unter verschiedenen Bedingungen durchzuführen (z. B. mit unterschiedlichen Benutzerlasten und zu verschiedenen Tageszeiten), um zu ermitteln, wie sich die Leistung verändert.
- Ergebnisse genau analysieren: Die sorgfältige Auswahl der am besten geeigneten statistischen Methode, Techniken zur Identifizierung von Korrelationen und die Berücksichtigung relevanter Faktoren helfen dabei, optimale Erkenntnisse für die Leistungsoptimierung zu gewinnen. Auch hier ist es wichtig, die richtigen Tools auszuwählen, beispielsweise eine Webanwendung für die automatische Datenanalyse und Berichterstattung oder Tools, mit denen Leistungstrends im Laufe der Zeit verfolgt werden können.
Eine Prozessmanagement-Plattform wie Jira kann entscheidend für die Verwaltung und Nachverfolgung von Benchmark-Tests sein, insbesondere wenn die Produktion im Rahmen eines CD-Modells (Continuous Deployment) automatisiert wird. Folgende Funktionen zeichnen Jira in dieser Hinsicht aus:

Jira-Backlog: Im Backlog kannst du neben anderen Entwicklungsaufgaben auch Benchmark-Testaktivitäten planen und priorisieren.

Jira-Berichte: Nutze die sofort einsatzbereiten Berichte von Jira, um Teams dabei zu helfen, den Projektfortschritt zu verfolgen, Trends zu visualisieren und die künftige Leistung vorherzusagen. Diese Berichte können auch verwendet werden, um den Stakeholdern die Ergebnisse mitzuteilen.
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Durch die Integration von Benchmark-Tests in Jira können Teams die Leistungsoptimierung fest in den Entwicklungsprozess einbinden, was die Softwarequalität erhöht.
Gängige Herausforderungen bei Benchmark-Softwaretests
Die oben zusammengestellte Liste von Best Practices zeigt, wie wichtig es ist, bei der Einrichtung und Verwaltung eines Benchmark-Testprogramms umsichtig vorzugehen. Hier einige häufige Fallstricke bei Benchmark-Softwaretests und wie sie vermieden werden können:
- Ressourcenbeschränkungen: Benchmark-Tests können ressourcenintensiv sein und erhebliche Hardware- und Softwareressourcen erfordern. Ein Vorteil von Jira ist, dass es über integrierte Ressourcenmanagement-Software verfügt, die Teams hilft, die notwendigen Ressourcen für Tests freizugeben und zuzuweisen.
- Pflege der Testdaten: Das Erstellen und Verwalten realistischer Testdaten kann zeitaufwendig und herausfordernd sein. Entwickler können Tools für das Testdatenmanagement (Test Data Management, TDM) verwenden, um Testdaten zu generieren, zu maskieren und zu verwalten. Diese Tools können Teilmengen von Daten aus Produktionsdatenbanken extrahieren, Maskierung verwenden, um für Datenschutz zu sorgen, oder synthetische Daten erstellen, die die statistischen Eigenschaften der ursprünglichen Datensätze nachahmen.
- Variabilität der Testumgebungen: Die Anpassung der Testumgebung an die Produktionsumgebung kann komplex sein und kleine Unterschiede können zu ungenauen Ergebnissen führen. Auch hier bietet Jira eine Lösung. Die Erstellung eines Managementsystems für Testumgebungen in Jira hilft Entwicklern, Testumgebungen zu verfolgen und zu verwalten, wodurch Konsistenz gewährleistet und Variabilität reduziert wird.
Integration von Benchmark-Softwaretests in Jira für bessere Softwareentwicklung
Neben der Verwendung von Jira für bestimmte Aufgaben wie das Management von Ressourcen und Testumgebungen verfügt die Plattform über mehrere Funktionen, die in den Benchmark-Test-Workflow integriert werden können. Hier sind einige Bereiche, in denen die Jira-Integration helfen kann, den gesamten Prozess zu optimieren:
- Verfolgen von Leistungstrends: Die Funktionen für Vorgänge und Benutzerdefinierte Felder von Jira ermöglichen es Teams, leistungsbezogene Bugs, Verbesserungen und Aufgaben zu markieren und zu registrieren. Das sind die Grundvoraussetzungen, um Leistungsmetriken im Laufe der Zeit zu überwachen, verbesserungswürdige Bereiche zu identifizieren, die Beseitigung von Anomalien zu verfolgen und die Auswirkungen von Optimierungen zu messen.
- Verwalten von Benchmarking-Aktivitäten: In Jira können Teams Agile-Workflow-Pläne und Boards für die Agile-Softwareentwicklung erstellen, um Prioritäten zu setzen und zwischen bestimmten Phasen des Benchmark-Testprozesses zu wechseln.
- Effektive Zusammenarbeit: Erleichtere die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Testern und Stakeholdern bezüglich Leistungsprobleme und Verbesserungen. Ein wichtiger Aspekt dieser Funktionalität ist die Möglichkeit, mit Jira benutzerdefinierte Berichte zu generieren, um Leistungsdaten zu visualisieren, Fortschritte zu verfolgen und Ergebnisse zu kommunizieren. Parallel dazu verknüpft die Funktion für Vorgänge die Benachrichtigungen zu Leistungstests mit verwandten Entwicklungsaufgaben, Bugs oder User Storys. Zudem nutzt die Funktion für Anhänge den zentralen Zugriff, um Leistungstestergebnisse, Berichte und Analysedokumente mit relevanten Vorgängen einzubeziehen.
- Backlog: Die Backlog-Struktur von Jira ist eine Wiederholung wert, da sie das Tagging und die Priorisierung von Aufgaben in Benchmark-Tests erleichtert. Indem Teams User Storys speziell für Leistungstests erstellen, können sie die Backlog-Funktionen für die detaillierte Planung, die Festlegung von Sprints und die Verfolgung des Fortschritts nutzen. Das ist besonders nützlich für Teams, die gerne iterativ arbeiten, weil sie alle Aufgaben im Backlog planen und den Umfang des Projekts visualisieren können.
Durch die Integration kostenloser Benchmark-Softwaretests in Jira können Entwicklungsteams eine Kultur der Leistungsoptimierung fördern, was zu qualitativ hochwertigerer Software, verbesserter Benutzerzufriedenheit und einem effizienteren Entwicklungsprozess führt.
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