Leitfaden zur Produkt-Roadmap: Informationen und Tipps zur Erstellung

Eine Produkt-Roadmap ist eine zentrale Informationsquelle, in der die Vision, die Ausrichtung und der Fortschritt eines Produkts im zeitlichen Verlauf dargelegt werden.

Bree Davies Von Bree Davies
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Erfasse und priorisiere Ideen und richte alle Beteiligten an Roadmaps aus.

Zusammenfassung: Eine Produkt-Roadmap ist ein Projektplan, der vorgibt, wie sich ein Produkt oder eine Lösung über die Zeit entwickelt. Produktinhaber verwenden Roadmaps zur Skizzierung der zukünftigen Produktfunktionen und der Release-Zeitpunkte neuer Features. In der agilen Entwicklung bietet eine Roadmap für die Produktplanung Kontext rund um die alltäglichen Aufgaben des Teams und sollte auf Veränderungen in der Wettbewerbslandschaft reagieren.

Die Produkt-Roadmap ist entscheidend, um den Zusammenhang zwischen kurzfristigen Aufgaben und langfristigen Geschäftszielen zu verdeutlichen. Wenn du dir der Bedeutung der Roadmap bewusst bist und weißt, worauf es bei der Erstellung ankommt, kannst du damit leichter alle Teammitglieder auf Kurs halten.

Was ist eine Produkt-Roadmap?

Eine Produkt-Roadmap ist eine zentrale Informationsquelle, in der die Vision, die Ausrichtung, die Prioritäten und der Fortschritt eines Produkts im zeitlichen Verlauf dargelegt werden. Es handelt sich um einen Aktionsplan zur Ausrichtung des Unternehmens an kurzfristigen und langfristigen Zielen für das Produkt oder Projekt, der auch Wege zur Umsetzung dieser Ziele beinhaltet.

Produkt-Roadmap in Jira mit Kategorien für aktuelle, anstehende und kommende Ideen.

In der Roadmap solltest du jedoch nicht nur benennen, was ihr entwickelt, sondern auch die Gründe dafür. Der Zusammenhang zwischen den Elementen in der Roadmap und eurer Produktstrategie sowie euren Zielen sollte klar ersichtlich sein. Passe die Roadmap an, wenn sich Veränderungen beim Kundenfeedback und im Wettbewerbsumfeld ergeben.

Produktinhaber verwenden Roadmaps, um mit ihren Teams zusammenzuarbeiten und einen Konsens darüber zu erzielen, wie sich ein Produkt im Laufe der Zeit weiterentwickeln wird. Agile-Teams halten mit dieser Produkt-Roadmap alle auf demselben Stand darüber, welche Produktideen wann priorisiert wurden, und beziehen daraus Kontext für ihre tägliche Arbeit und zukünftige Ausrichtung.

Welche Teams nutzen Produkt-Roadmaps?

Roadmaps können in verschiedener Form vorliegen und sich an ganz unterschiedliche Zielgruppen richten. Schauen wir uns einige Beispiele für Produkt-Roadmaps an:

Interne Roadmap für das Entwicklungsteam: Diese Roadmaps können je nach Arbeitsweise deines Teams auf unterschiedliche Art erstellt werden. Üblicherweise enthalten sie Details zum priorisierten angestrebten Kundennutzen, geplante Release-Daten und Meilensteine. Als Faustregel gilt, dass Entwicklerteams eine Produkt-Roadmap verwenden sollten, um die Produktstrategie zu verstehen, wie sie mit Zielen zusammenhängt und warum Initiativen priorisiert wurden. Für die eigentliche Entwicklungsarbeit sollten Entwicklerteams einen separaten Umsetzungsplan erstellen, der mit der Produkt-Roadmap abgestimmt ist. Da viele Entwicklerteams Agile-Methoden nutzen, sind diese Pläne oft in Form von Sprints organisiert, wobei konkrete Aufgabenelemente und Problembereiche auf einer Zeitleiste dargestellt werden.

Eine Produkt-Roadmap mit detaillierten Entwicklungs-Tasks.

Interne Roadmap für Führungskräfte: Diese Roadmaps sollen zeigen, wie die Arbeit der Teams die übergeordneten Unternehmensziele und -kennzahlen unterstützt. Sie sind oft nach Monat oder Quartal strukturiert, um den Fortschritt im Hinblick auf diese Ziele zeitlich darzustellen. In der Regel enthalten sie keine ausführlichen Informationen über die einzelnen Storys und Tasks.

Eine schlanke Produkt-Roadmap nach Quartal für Führungskräfte.

Interne Roadmap für den Vertrieb: Bei diesen Roadmaps liegt der Schwerpunkt auf neuen Features und Vorteilen für Kunden. Sie können auch Bezug auf wichtige Kunden nehmen, die an diesen Features interessiert sind, um Verkaufsgespräche zu untermauern. Ein wichtiger Hinweis: Mache in Roadmaps keine konkreten Datumsangaben, damit sich die internen Teams nicht an möglicherweise unrealistische Daten gebunden fühlen.

Zeitplanansicht der Roadmap.

Externe Roadmap: Diese Roadmaps sollen Kunden zeigen, welche spannenden Neuerungen es in Zukunft geben wird. Achte darauf, sie visuell ansprechend und übersichtlich zu gestalten. Sie sollten einen generellen Überblick über neue Features und priorisierte Problembereiche vermitteln, um das Interesse der Kunden an der künftigen Ausrichtung des Produkts zu wecken.

Warum sind Produkt-Roadmaps wichtig?

Der größte Vorteil der Produkt-Roadmap ist die strategische Vision, die sie allen Stakeholdern veranschaulicht. Die Roadmap führt mit Entwicklungsarbeit zu umfassenderen Produkt- und Unternehmenszielen, was die teamübergreifende Arbeit verbindet und Teams gemeinsame Ziele für die Entwicklung großartiger Produkte bietet.

  • Für die Unternehmensführung enthält die Roadmap aktuelle Informationen über den Status der geplanten Funktionen und Verbesserungen in einem Format, das an die Unternehmensziele anknüpft und leicht verständlich ist.
  • Für Produktinhaber und -manager hält die Roadmap die an wichtigen Produktverbesserungen arbeitenden Teams auf demselben Stand und ermöglicht eine effektive Kommunikation von Prioritäten und ihren Begründungen an andere Teams.
  • Für die Entwickler selbst dient die Roadmap zur Verdeutlichung des "großen Ganzen", sodass sich die Teammitglieder auf die wichtigsten Tasks konzentrieren, Scope Creep vermeiden und schnelle, autonome Entscheidungen treffen können.

So erstellst du eine Produkt-Roadmap

Um eine Roadmap zu erstellen, sollten Produktinhaber Ideen anhand wichtiger Kriterien wie Marktentwicklungen, Kundenerkenntnissen und -feedback, Unternehmenszielen und Aufwandsbeschränkungen bewerten. Sobald diese Faktoren analysiert sind, können die Produktteams zusammenarbeiten, um Initiativen auf der Roadmap zu priorisieren.

Der Inhalt einer Roadmap richtet sich nach der Zielgruppe. So deckt eine Roadmap für das Entwicklungsteam möglicherweise nur ein einzelnes Produkt ab, während in einer Roadmap für Führungskräfte mehrere Produkte behandelt werden. Je nach Größe und Struktur eines Unternehmens gilt eine Roadmap unter Umständen für mehrere Teams, die am selben Produkt arbeiten. In einer externen Roadmap werden oft mehrere Produkte abgedeckt, die auf einen bestimmten Schwerpunkt oder eine Kundenanforderung abgestimmt sind.

Der wichtigste Tipp lautet: Die Roadmap muss für die Zielgruppe leicht zu verstehen sein. Wenn du zu viele oder zu wenige Details angibst, wird sie unter Umständen fehlgedeutet oder – noch schlimmer – schreckt die Zielgruppe ab. Eine Roadmap mit dem passenden Maß an Details, die auch visuell ansprechend ist, kann dir dagegen die benötigte Zustimmung der wichtigsten Stakeholder einbringen.

Präsentation der Produkt-Roadmap

Die Roadmap muss bei zwei wichtigen Gruppen Anklang finden: bei der Unternehmensführung und beim agilen Entwicklungsteam. Die Präsentation der Roadmap ist daher eine gute Gelegenheit, den wichtigsten Stakeholdern zu zeigen, dass du die strategischen Unternehmensziele und die Kundenanforderungen kennst und einen Plan zur Erfüllung beider entwickelt hast.

Vergewissere dich, dass du im Laufe des Projekts die Arbeit deines Lieferteams wieder mit der Produkt-Roadmap verknüpfst, um den Kontext und die Fortschritte für dein Team und die Stakeholder sichtbar zu machen. Eine bewährte Methode: Verzeichne die Ideen, auf die ihr euch festlegt, auf der Produkt-Roadmap und teile diese Ideen dann auf deiner Liefer-Roadmap in Epics, Anforderungen und User Storys auf. Oft hat jede Initiative ein entsprechendes Epic, das in kleinere zu erledigende Tasks aufgeteilt werden muss. Durch diese Hierarchie können die Produkt- und Entwicklerteams einfacher gemeinsame Entscheidungen treffen und nachvollziehen, wie sich ihre Arbeit in das große Ganze einfügt.

Verwendung und Aktualisierung der Roadmap

Die Roadmap endet nicht, wenn du dein Ziel erreicht hast. Wenn sich das Wettbewerbsumfeld, die Kundenpräferenzen oder geplante Features ändern, solltest du Erkenntnisse in den Discovery-Prozess deines Teams einfließen lassen und darauf achten, den Status der aktuellen Arbeit und die langfristigen Ziele entsprechend anzupassen.

Die Roadmap sollte so oft wie nötig aktualisiert werden (etwa einmal pro Woche oder alle zwei Wochen), damit sie als zentrale Informationsquelle immer auf dem neuesten Stand ist. Wir haben alle schon einmal festgestellt, dass eine veraltete Roadmap kontraproduktiv ist. Dass du deine Roadmap noch häufiger aktualisieren solltest, zeigt sich, wenn die Stakeholder dich nach dem aktuellen Stand fragen, statt die Roadmap zu konsultieren. Diese Anfragen deuten auf mangelndes Vertrauen in deine Roadmap hin und können viel Zeit kosten.

Andererseits solltest du auch nicht mehr Zeit in das Aktualisieren der Roadmap investieren, als nötig ist, um die Stakeholder und dein Team auf demselben Stand zu halten. Denke daran, dass die Roadmap ein Produktplanungstool zur Entwicklung überzeugender Produkte ist, die sich positiv auf deine Kunden und dein Unternehmen auswirken. Wenn du Zeit mit dem Aktualisieren der Roadmap verbringst, die du eher für die Umsetzung aufwenden könntest (und solltest), überdenke den Rhythmus und die Art und Weise, wie du Inputs, Feedback und Daten aus dem gesamten Unternehmen aufnimmst, um deine Initiativen zu priorisieren.

Best Practices für die besten Roadmaps

Die Erstellung und Pflege von Produkt-Roadmaps ist ebenso ein fortlaufender Prozess wie eine kulturelle Praxis, die du mit deinem Produktteam einführen solltest. Es gibt ein paar einfache Möglichkeiten, dich auf Erfolgskurs zu bringen:

  • Nimm in die Roadmap nur so viele Details auf wie für die Zielgruppe notwendig.
  • Benenne sowohl kurzfristige Taktiken als auch deren Zusammenhang mit langfristigen Zielen.
  • Überprüfe die Roadmaps regelmäßig, um bei Planänderungen rechtzeitig Anpassungen vornehmen zu können.
  • Sorge dafür, dass alle Zugriff auf die Roadmap haben (und sie sich regelmäßig ansehen).
  • Bleibe mit Stakeholdern aller Ebenen in Kontakt, um sicherzugehen, dass sie noch hinter der Roadmap stehen.

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