"Ist diese Aufgabe erledigt?"
Um diese scheinbar einfache Frage zu beantworten, musst du überprüfen, ob das Zwischenergebnis eines Elements oder Produkts abgeschlossen oder in Bearbeitung ist. Das funktioniert aber nur, wenn ein Team und seine Stakeholder es ausdrücklich als "done", also als erledigt, definieren.
Bei agilen Projektmanagement-Methoden, wie Kanban oder Scrum, bezieht sich "done" auf die rechte Spalte für abgeschlossene Aufgaben in einem visuellen Board. Eine klare Definition of Done (DoD) ermöglicht agilen Teams, einschließlich DevOps- und Scrum-Teams, ihre Aufgaben effizienter zu erledigen.
Dieser Leitfaden erklärt die Bedeutung und Erstellung einer DoD in agilen Methoden zur Steigerung der Effizienz und Wertschöpfung von Projekten.
Die Definition of Done in Agile verstehen
Die DoD besteht aus einer Reihe von Kriterien, die ein Produktinkrement erfüllen muss, damit das Team es als vollständig und bereit für die Kunden betrachten kann. Es ist ein gemeinsames Verständnis der Teammitglieder darüber, wann ein Produktinkrement bereit für den Release ist – egal, wie groß das Inkrement ist und aus wie vielen Elementen es besteht. Wenn klar definiert wird, was "Done" (bzw. "Erledigt") für das Projekt bedeutet, kann sich ein Agile-Team darauf konzentrieren, mit jedem Sprint einen Mehrwert zu bieten und Nacharbeiten zu minimieren.
Beachte, dass die Definition of Done nicht von einer einzelnen Person erstellt wird. Stattdessen wird sie vom gesamten Projektteam, einschließlich Entwicklern, Testern, Produktinhabern und anderen Beteiligten, vereinbart. Das sorgt für einen reibungsloseren Ablauf während der Sprints, da alle anhand der DoD neben sonstigen Checklisten entscheiden, ob eine Aufgabe als abgeschlossen markiert wird.
"Stelle bei Übergaben an andere Teams sicher, dass deine Definition of Done (DoD) auch alles berücksichtigt, was für den Erfolg des anderen Teams nötig ist", so Mark Cruth, Modern Work Coach von Atlassian. "Arbeite mit den anderen Teams im Wertstrom zusammen, um herauszufinden, was du in deine DoD aufnehmen solltest, um sie zu unterstützen."
Definition of Done – Beispiele
Die DoD für ein Projekt variiert je nach Projekttyp und beteiligtem Team. Die folgenden DoD-Beispiele veranschaulichen, wie sich diese Definitionen zwischen den Projekttypen unterscheiden:
Bei einem Projekt zur Entwicklung mobiler Apps kann die DoD Folgendes beinhalten:
- Alle Bilder sind komprimiert.
Der gesamte Code ist minifiziert und gezippt.
Bei einem Softwareentwicklungsprojekt können beispielsweise folgende Kriterien in der DoD enthalten sein:
- Der gesamte Code wurde gründlich in Unit-, Integrations- und End-to-End-Tests getestet.
Das Produktinkrement wurde in einer Staging-Umgebung bereitgestellt und vom Team getestet.
Die DoD eines generischen Projekts kann Folgendes beinhalten:
- Alle Fehler wurden behoben.
Die gesamte Releasedokumentation wurde geschrieben und bearbeitet.
Der Unterschied zwischen Definition of Done und Definition of Ready
Die DoD ist eine Reihe von allgemeinen Kriterien, die festlegen, wann ein Produktinkrement abgeschlossen ist. Sie gewährleistet die Qualität und Konsistenz eines Lieferumfangs. Teams verwenden die DoD in der Regel am Ende eines Sprints, wenn sie die Qualität eines Produktinkrements überprüfen.
Im Gegensatz dazu enthält die "Definition of Ready" (DoR) untergeordnete, spezifische Kriterien, die nur für Elemente im Produkt-Backlog gelten. Die DoR legt fest, wann ein Team an einem Backlog-Element in einem bevorstehenden Sprint arbeiten kann. Ein Team verwendet die DoR während der Backlog-Verfeinerung zu Beginn eines Sprint.
Warum ist die Definition of Done wichtig?
Die DoD ist wichtig, um ein Qualitätsprodukt zu liefern, das sich die Kunden wünschen, weil sie verdeutlicht, wann ein Element als abgeschlossen markiert werden kann und bereit ist, in eine Produktauswahl aufgenommen zu werden. Eine gut ausgearbeitete DoD bietet die folgenden Vorteile:
Qualitätssteigerung: Die Überprüfung jedes Produktinkrements anhand der Kriterien der DoD stellt sicher, dass Agile-Teams die Qualitätsziele während der gesamten Produktentwicklung im Auge behalten. So wird garantiert, dass sie durchweg die Qualitätsstandards erfüllen, die für den Release erforderlich sind.
Risikominimierung: Die Einhaltung der DoD minimiert das Risiko von Nacharbeiten oder der daraus resultierenden Verzögerungen, da das Team genau weiß, welchen Kriterien ein Element entsprechen sollte, bevor es als abgeschlossen markiert wird. So wird in jeder Phase des Projekts die Qualität gewährleistet.
Bessere Abstimmung im Team: Da die DoD ein gemeinsames Verständnis davon ist, was "erledigt" im Kontext des Projekts bedeutet, können sich Teams leichter auf die Kundenanforderungen konzentrieren und mit jedem Sprint einen Mehrwert bieten.
Fortschrittsmessung: Eine klare DoD ermöglicht es den Teams, die Anzahl der Produktinkremente zu verfolgen, die die Kriterien für den Status "erledigt" erfüllen. Zum Beispiel können Scrum-Metriken die Geschwindigkeit messen, die zeigt, wie viele abgeschlossene Produktinkremente eine Person innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens liefert.
Schritte zur Erstellung einer Definition of Done
Die genauen Schritte für die Erstellung einer Definition of Done variieren zwar je nach Team und Projekt, aber der Prozess folgt einem ähnlichen Muster. Mit diesen Schritten kannst du eine Definition of Done erstellen:
1. Arbeite mit dem richtigen Team
Es ist wichtig, bei der Erstellung einer DoD mit den richtigen Teammitgliedern zusammenzuarbeiten, da die festgelegten Kriterien ein gemeinsames Verständnis aller Teilnehmer bilden. Das bedeutet, alle einzubeziehen, die ein Mitspracherecht bei der Definition of Done für das Projekt haben sollen: Produktinhaber, der Scrum Master, Mitglieder des Scrum-Teams, Tester, Produktmanager, Sponsoren und andere relevante Stakeholder.
Jedes Teammitglied bringt sein Fachwissen in das Projekt ein und kann abwägen, welche Kriterien für sein Fachgebiet sinnvoll sind. Wenn du die falschen Teammitglieder auswählst oder wichtige Teammitglieder weglässt, sind die DoD-Kriterien möglicherweise nicht umfassend genug, was zu einem minderwertigen Produkt führt.
2. Lege die Kriterien fest
Die größte Aufgabe beim Definieren von "erledigt" besteht darin, die Kriterien festzulegen, die vom Team für das Projekt verwendet werden. Die Festlegung der Kriterien für die DoD ist entscheidend, weil sie die Qualität der geleisteten Arbeit beeinflussen.
Wie kann das Team beurteilen, ob jede Komponente des Projekts abgeschlossen ist? Welche Bedingungen deuten darauf hin, dass dieses Produktinkrement abgeschlossen ist? Die Kriterien müssen spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sein. Um die geeigneten Kriterien auszuwählen, muss sich das Team zwei Hauptfragen stellen:
- Sind die Kriterien spezifisch genug? Sei nicht vage (der gesamte Code wurde getestet), sei spezifisch (der gesamte Code wurde gründlich in Unit-, Integrations- und End-to-End-Tests getestet).
- Sind die Kriterien kundenorientiert? Ein gutes Beispiel dafür lautet: "Die gesamte Dokumentation wurde geschrieben und aktualisiert". Dies soll es dem Endbenutzer erleichtern, Anleitungen zur Verwendung des Produkts zu finden.
"Denke daran, dass die Definition of Done nicht dasselbe ist wie Akzeptanzkriterien", erklärt Cruth. "Die DoD umfasst eine Reihe von Aktivitäten, von denen das Team glaubt, dass sie abgeschlossen werden müssen, um die User Story als 'erledigt' bezeichnen zu können (was auch Akzeptanzkriterien beinhalten könnte). Aber es ist nicht dasselbe wie zu sagen, dass die User Story korrekt implementiert wurde."
3. Erstelle eine Abschluss-Checkliste
DoD-Kriterien scheinen eher für Teams geeignet zu sein, die an größeren Projekten arbeiten. Aber auch Teams, die an kleineren Aufgaben, Vorgängen oder Fehlern arbeiten, können dieselben Konzepte anwenden, um weniger umfangreiche Abschluss-Checklisten zu erstellen. Eine abschließende Checkliste für jede Aufgabe oder jeden Vorgang stellt sicher, dass das Team durchweg qualitativ hochwertige Arbeit leistet.
4. Weise User Storys Akzeptanzkriterien zu
Die Akzeptanzkriterien (Acceptance criteria, AC) beziehen sich auf die Bedingungen, die User Storys erfüllen müssen, um von den Kunden angenommen zu werden. Hierbei geht es im Gegensatz zu den DoD-Kriterien um User Storys oder Funktionen und nicht um Produktinkremente.
Genau wie die DoD sind die AC ebenfalls vereinbarte Kriterien, um festzustellen, ob eine User Story oder eine einzelne Aufgabe erledigt ist. Nehmen wir an, eine User Story lautet: "Als Benutzer möchte ich in der Lage sein, ein Suchfeld zu verwenden, um das Produkt zu finden, nach dem ich suche." In diesem Fall könnte zu den Akzeptanzkriterien Folgendes gehören:
- Das Suchfeld befindet sich in der oberen Navigationsleiste.
- Die Suche beginnt, nachdem du auf die Schaltfläche "Suchen" getippt hast.
Das Suchfeld enthält grauen Platzhaltertext mit der Aufschrift "Wonach suchst du?".
5. Überarbeite und aktualisiere die DoD
Die DoD ist kein statisches Dokument. Jeder Bug oder Fehler, der während eines Sprint gefunden wurde, ist ein Qualitätsproblem, das möglicherweise durch eine unklare Definition of Done verursacht wurde. Die Aktualisierung der DoD ist dann entscheidend, damit der Bug nicht erneut auftritt.
"Die Definition of Done sollte ein lebendiges Dokument sein. Das heißt, dass dein Team ihre DoD aktualisieren sollten, wenn es neue Entwicklungen bei deinen Aufgaben gibt", fügt Cruth hinzu. "Du solltest die DoD vierteljährlich überprüfen, um sicherzustellen, dass sie alle Elemente enthält, die du für notwendig hältst."
Überarbeite und aktualisiere die DoD während der Sprint-Reviews, damit sie für das Projekt relevant bleibt. Wenn sich die Projekte weiterentwickeln und die Teams mehr über die Kundenanforderungen erfahren, muss die DoD möglicherweise auch überarbeitet werden, um durchführbar zu sein. Gib deinen Teammitgliedern die Möglichkeit, während Sprint-Reviews oder Meetings zur Backlog-Verfeinerung Änderungen an der DoD vorzuschlagen.
Stelle mit Jira eine klar definierte DoD sicher
Mit Jira können Softwareteams problemlos eine Definition of Done erstellen. Erstelle benutzerdefinierte Felder oder lade die Erweiterung herunter, um Checklisten für jeden Jira-Vorgang zu erstellen. Erstelle verschiedene DoD für unterschiedliche Aufgabentypen, indem du die Jira-Vorgangstypen anpasst.
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Definition of Done: Häufig gestellte Fragen
Wer ist für die Definition of Done verantwortlich?
In der Regel erstellt das Entwicklerteam unter Leitung des Scrum Masters eine DoD. Es sollte jedoch Feedback von Produktinhabern, Testern und anderen Stakeholdern einholen.
Was ist der Unterschied zwischen der Definition of Done und den Akzeptanzkriterien?
Die DoD ist eine Reihe von allgemeinen Kriterien, die festlegen, ob ein Produktinkrement abgeschlossen ist. Sie gilt für alle Produktstufen und definiert die Gesamtqualität eines Produkts.
Im Gegensatz dazu sind Akzeptanzkriterien untergeordnete Bedingungen, die nur für bestimmte User Storys oder Funktionen gelten. Die Akzeptanzkriterien definieren, ob eine User Story für einen Kunden akzeptabel ist. Ein Beispiel für eine DoD könnte sein: "Die gesamte Dokumentation wurde geschrieben und aktualisiert." Ein Beispiel für Akzeptanzkriterien könnte sein: "Der Link zur Benutzerdokumentation ist über das Navigationsmenü zugänglich."
Welche Best Practices gibt es für die Erstellung einer Definition of Done?
Definiere die Kriterien mit deinem Team: Die Erarbeitung der DoD sollte in Teamarbeit im gesamten Team entstehen, einschließlich Entwicklern, Testern, Produktinhabern und relevanter Stakeholder. Die Erstellung einer DoD gewährleistet ein gemeinsames Verständnis darüber, wann ein Produktinkrement abgeschlossen ist.
Sorge für Sichtbarkeit: Während der Sprintplanung oder wenn es Diskussionen zum geschätzten Aufwand von Elementen im Produkt-Backlog gibt, sollte die DoD jederzeit verfügbar und sichtbar sein. Das Team sollte regelmäßig darauf zurückgreifen können. Drucke sie aus und hänge sie an die Wand oder füge sie in ein Wiki oder den Projektplan ein.
Sei pragmatisch und realistisch: Die DoD sollte innerhalb des gesetzten Zeitrahmens und mit den verfügbaren Ressourcen machbar sein. Vor allem aber sollte sie relevant in Bezug auf die Anforderungen der Kunden sein.