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Schritte zur Erstellung eines Softwaredesigndokuments

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Warst du schon einmal an einem Softwareprojekt beteiligt, das aus dem Ruder gelaufen ist? Vielleicht lagen dem zuständigen Team keine genauen Spezifikationen vor oder das Endprodukt entsprach nicht den allgemeinen Erwartungen. In der Softwareentwicklung kommt das öfters vor. Es gibt aber eine Lösung: das Softwaredesigndokument.

Ein Softwaredesigndokument ist eine Blaupause für dein Softwareprojekt. Es beschreibt, was du entwickelst, wie es funktionieren und wie es aussehen soll. Wenn diese Dinge geklärt sind, haben Entwickler, Projektmanager und alle Stakeholder einen Plan in der Hand, an dem sich alle orientieren können. Ohne genaue Zielfestlegungen können Projekte schnell aus dem Ruder laufen. Es kommt zu Missverständnissen, Engpässen und am Ende entsteht ein Produkt, das nicht den Erwartungen entspricht.

In diesem Leitfaden zeigen wir dir, wie du ein Softwaredesigndokument erstellst, was es ist, warum es wichtig ist und wie du es so strukturierst, das es eine wertvolle Hilfe für dein Team wird. Du erhältst alle Tools an die Hand, um eine klare Roadmap für dein nächstes Softwareprojekt vorzugeben. Eine Roadmap, die dir hilft, Fallstricke zu vermeiden und dein Team auf Erfolgskurs zu bringen.

Was ist ein Softwaredesigndokument?

Ein Softwaredesigndokument, kurz Designdokument, ist ein detaillierter Plan für die Entwicklung einer Software. Stell es dir wie ein Rezept vor, in dem alle Komponenten und Prozesse benannt sind, die für die Fertigstellung des Endprodukts erforderlich sind.

Das Hauptziel eines Softwaredesigndokuments ist es, gute Ideen in einen konkreten Plan zu verwandeln. Das Designdokument ist das Element, das deine Ideen mit der Umsetzung verbindet. Indem du den Aufbau und die Funktionen des Systems darin ausführlich skizzierst, gibst du deinem Team klare Vorgaben, welche Art von Software auf welche Weise entwickelt werden soll.

Ein gutes Softwaredesigndokument deckt normalerweise diese Themen ab:

  1. Einführung und Überblick
  2. Systemarchitektur
  3. Datendesign
  4. Schnittstellendesign
  5. Komponentendesign
  6. UI-Design
  7. Annahmen und Abhängigkeiten
  8. Glossar

Jeder dieser Teile hilft dabei, das Softwaresystem zu definieren und seine Entwicklung zu steuern. Alle zusammen ergeben ein vollständiges Bild des Projekts und wie es umgesetzt werden kann.

Vorteile eines Softwaredesigndokuments

Entwicklungsteams und Unternehmen profitieren von Softwaredesigndokumenten, unter anderem durch:

  • Bessere Kommunikation unter den Teammitgliedern: Ein Softwaredesigndokument hilft allen, besser zu kommunizieren, egal ob es darum geht, Ziele zu setzen oder Entscheidungen zu treffen. Designdokumente verbessern die Kommunikation mit den Stakeholdern und stellen sicher, dass jeder, der an dem Projekt arbeitet, die Ziele versteht und weiß, wie sie erreicht werden können. Wenn sich alle auf dieselben Designdokumente beziehen, ist es viel einfacher, zusammenzuarbeiten, Probleme zu lösen und während des Entwicklungsprozesses den Überblick zu behalten.
  • Verbesserte Projektplanung und -verwaltung: In Softwaredesigndokumenten werden die Struktur, die Komponenten und die Schnittstellen des Systems detailliert beschrieben. Die Projektmanager wissen dadurch genau, was getan werden muss. Das ermöglicht es, Projektzeitpläne zu erstellen, Ressourcen effektiv zuzuweisen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.
  • Einfachere Codeverwaltung und Skalierbarkeit: Ein gut strukturiertes Softwaredesigndokument definiert die Architektur, Datenstrukturen und Schnittstellen des Systems und gibt Entwicklern einen Plan für die Erstellung von modularem, flexiblem Code vor, den sie später leicht aktualisieren und erweitern können. Mit einem ausführlichen Designdokument zur Hand können Entwickler schnell Bereiche identifizieren, die verbesserungswürdig sind. Sie können einfacher neue Funktionen hinzufügen und vorhandenen Code aktualisieren, ohne in die Gesamtstruktur des Systems eingreifen zu müssen.

Wichtige Bestandteile eines Softwaredesigndokuments

Ein gutes Softwaredesigndokument sollte mehrere Aspekte abdecken, die einen vollständigen Überblick über die Architektur, Funktionalität und Implementierungsdetails des Systems bieten. Sehen wir uns den Aufbau genauer an:

Einführung und Überblick

Der Abschnitt "Einführung und Überblick" gibt den Rahmen für das gesamte Softwaredesigndokument vor. Er sollte eine Zusammenfassung des Projekts mit den Zielen, dem Projektumfang und den wichtigsten Funktionen enthalten. In diesem Abschnitt sollte auch der Zweck des Dokuments erklärt werden und für wen es bestimmt ist, damit die Leser verstehen, warum die Informationen wichtig sind.

Eine gute Einführung umfasst in der Regel Folgendes:

  • Eine kurze Beschreibung des Softwaresystems
  • Die Ziele und Hauptanforderungen des Projekts
  • Ein Überblick über den Dokumentinhalt
  • Alle relevanten Hintergrundinformationen

Systemarchitektur

Der Abschnitt "Systemarchitektur" ist ein wichtiger Teil eines Softwaredesigndokuments. Er beschreibt die Gesamtstruktur des Softwaresystems, einschließlich seiner wichtigsten Komponenten und Subsysteme und wie sie miteinander in Beziehung stehen. Der Abschnitt erläutert, wie die verschiedenen Systemteile zusammenarbeiten, um die gewünschte Funktionalität zu erreichen.

Die wichtigsten Elemente, die in den Abschnitt "Systemarchitektur" aufgenommen werden sollten, sind:

  • Ein allgemeines Diagramm der Architektur
  • Eine Beschreibung der Hauptkomponenten und ihrer Funktion
  • Eine Erklärung der verwendeten Designmuster und Architekturstile
  • Eine Erläuterung wichtiger Designentscheidungen und etwaiger Nachteile

Datendesign

Der Abschnitt "Datendesign" beschäftigt sich damit, wie das Softwaresystem Informationen speichert, verwaltet und verarbeitet, einschließlich Details über die Datenbankstruktur, Datenmodelle und Datenverarbeitungstechniken.

Wichtige Aspekte, die im Abschnitt "Datendesign" behandelt werden sollten:

  • Datenbankstruktur und Tabellenlayouts
  • Datenflussdiagramme
  • Regeln für Datenvalidierung und -integrität
  • Verwendete Methoden zum Speichern und Abrufen von Daten

Schnittstellendesign

Der Abschnitt "Schnittstellendesign" beschreibt, wie verschiedene Teile des Systems miteinander kommunizieren und mit externen Systemen oder Diensten interagieren. Dies beinhaltet sowohl interne Schnittstellen zwischen Modulen als auch externe APIs oder Integrationspunkte.

Der Abschnitt "Schnittstellendesign" sollte die folgenden Themen abdecken:

  • API-Spezifikationen und Protokolle
  • Nachrichtenformate und Datenstrukturen
  • Behandlung von Fehlern und Ausnahmen
  • Sicherheits- und Authentifizierungsmethoden

Komponentendesign

Der Abschnitt "Komponentendesign" enthält detaillierte Informationen über einzelne Module oder Komponenten innerhalb des Systems. Dazu gehören ihre spezifischen Funktionen, welche Eingaben sie benötigen und welche Ausgaben sie produzieren und alle Algorithmen oder Datenstrukturen, die sie verwenden.

Für jede Hauptkomponente sollte Folgendes festgelegt werden:

  • Zweck und Verantwortlichkeiten
  • Eingabe- und Ausgabespezifikationen
  • Algorithmen und Verarbeitungslogik
  • Abhängigkeiten von anderen Komponenten oder externen Systemen

UI-Design

Der Abschnitt "UI-Design" beschäftigt sich mit der Bedienung des Softwaresystem durch die Nutzer. Dazu gehören Details über das UI-Layout, die Navigation, die Funktionalität und spezielle Designüberlegungen oder Anforderungen an die Benutzerfreundlichkeit.

Die wichtigsten Elemente für diesen Abschnitt sind:

  • Wireframes oder Mockups wichtiger Bildschirme
  • Beschreibung der Workflows und Nutzerinteraktionen
  • Überlegungen zur Barrierefreiheit

Annahmen und Abhängigkeiten

In diesem Abschnitt werden alle Annahmen, die während des Designprozesses gemacht wurden, sowie alle externen Abhängigkeiten oder Einschränkungen, die sich auf die Systemimplementierung auswirken können, beschrieben.

Folgende Punkte solltest du in Betracht ziehen:

  • Technische Annahmen über die Entwicklungsumgebung
  • Abhängigkeiten von externen Bibliotheken oder Services
  • Einschränkungen in Bezug auf Hardware, Software oder Infrastruktur
  • Jegliche behördliche Vorschriften oder Compliance-Anforderungen

Glossar

Ein Glossar ist für jedes Softwaredesigndokument und insbesondere für komplexe Systeme oder Systeme mit branchenspezifischer Terminologie unerlässlich. Dieser Abschnitt sollte klare Definitionen für Folgendes enthalten:

  • Fachausdrücke
  • Akronyme
  • Jargon

Schritte zur Erstellung eines Softwaredesigndokuments

Die Erstellung eines Softwaredesigndokuments ist ein systematischer Prozess, der zwar umfassend ist, aber methodisch angegangen werden kann. Er ist vergleichbar mit dem Bau eines Gebäudes: Man beginnt mit einem soliden Fundament, erstellt ein Gerüst und arbeitet dann die Details aus. Im Folgenden findest du einen strukturierten Ansatz, der dich durch die Erstellung eines effektiven Softwaredesigndokuments führt:

  1. Anforderungen festhalten und erste Informationen einholen: Trage alle relevanten Informationen über das Projekt zusammen, einschließlich Projektanforderungen und -spezifikationen, Beiträgen der Stakeholder zu ihren Erwartungen, technischen Randbedingungen und Einschränkungen und der vorhandenen Systemdokumentation (sofern vorhanden). Mit einer soliden Informationsbasis stellst du sicher, dass dein Designdokument die Ziele und Einschränkungen des Projekts genau abbildet.
  2. Systemarchitektur skizzieren: Nachdem du die Anforderungen identifiziert hast, legst du die gesamte Systemarchitektur dar. Identifiziere die wichtigsten Komponenten und Subsysteme, lege fest, wie diese Komponenten zueinander in Beziehung stehen, und triff wichtige Designentscheidungen. Wähle geeignete Designmuster und Architekturstile, an denen sich der restliche Entwicklungsprozess orientieren soll.
  3. Datendesign ausarbeiten: Konzentriere dich auf die Datenaspekte des Systems. Entwirf die Datenbankstruktur und erstelle Datenmodelle und Entitätsbeziehungsdiagramme. Definiere Datenvalidierungsregeln und Integritätsbeschränkungen. Beschreibe, wie Daten effizient gespeichert und abgerufen werden, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Skalierbarkeit und Leistung.
  4. Oberfläche und Komponentendesign spezifizieren: Befasse dich ausführlich mit den Besonderheiten der einzelnen Komponenten und Oberflächen. Definiere API-Spezifikationen und Protokolle für die interne und externe Kommunikation. Beschreibe die Funktionen und Verantwortlichkeiten jeder Hauptkomponente und beschreibe, welche Inputs und Outputs erforderlich sind. Beschreibe alle Algorithmen oder Datenstrukturen, die in Komponenten verwendet werden.
  5. Dokument mit den Stakeholdern überprüfen und präzisieren: Sobald du das Softwaredesigndokument aufgesetzt hast, solltest du es mit den wichtigsten Stakeholdern prüfen. Teile das Dokument mit Teammitgliedern, Projektmanagern und relevanten Parteien. Bitte um Feedback, gehe auf Fragen oder Bedenken ein und aktualisiere das Design auf der Grundlage der erhaltenen Antworten. Stelle sicher, dass alle Stakeholder mit dem vorgeschlagenen Design einverstanden sind, bevor du das Dokument fertigstellst.

Best Practices für das Schreiben eines Softwaredesigndokuments

Für die Erstellung eines effektiven Softwaredesigndokuments solltest du diese Best Practices berücksichtigen:

  • Klare, einfache Sprache verwenden: Vermeide nach Möglichkeit Jargon und übermäßig technische Begriffe. Wenn Fachsprache erforderlich ist, solltest du diese klar erläutern und eine Definition in das Glossar aufnehmen.
  • Bildmaterial hinzufügen: Verwende Diagramme, Flussdiagramme und andere visuelle Hilfsmittel, um komplexe Konzepte und Beziehungen zwischen Komponenten zu veranschaulichen.
  • Konsistent sein: Verwende im gesamten Dokument dieselbe Formatierung, Terminologie und Struktur, damit es leichter lesbar und verständlich ist.
  • Dokument auf dem neuesten Stand halten: Überprüfe und aktualisiere das Designdokument regelmäßig während des laufenden Projekts, um dessen Richtigkeit sicherzustellen.
  • Zugriff erleichtern: Lege das Dokument an einem zentralen Ort ab, wo alle Teammitglieder es leicht finden und darin nachlesen können.
  • Teamarbeit fördern: Nutze Tools, die die Zusammenarbeit mit Bearbeitungs- und Kommentarfunktionen unterstützen und es den Teammitgliedern einfach machen, Vorschläge zu unterbreiten und Ideen zu diskutieren. Dies fördert den Wissensaustausch im gesamten Team und stellt sicher, dass Erkenntnisse und Fachwissen während des gesamten Projektlebenszyklus effektiv weitergegeben werden.
  • An zukünftiges Wachstum denken: Überlege, wie das System erweitert oder geändert werden könnte, um flexibles Design zu ermöglichen.
  • Rückverfolgbarkeit berücksichtigen: Verbessere den Entscheidungsprozess beim Design, indem du klare Verknüpfungen zwischen Anforderungen, Designentscheidungen und Implementierungsdetails herstellst. Das kann dir helfen zu, verstehen, warum bestimmte Entscheidungen getroffen wurden.

Mithilfe dieser Best Practices kannst du ein Softwaredesigndokument erstellen, das eine wertvolle Ressource für dein Entwicklerteam darstellt und die Kommunikation, das Projektmanagement und die allgemeine Softwarequalität verbessert.

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